Natur & Mehr

Wer Natur liebt, wird im Norden Griechenlands schnell ins Staunen geraten. Zwischen rauschenden Wasserfällen, heißen Quellen im Wald und schroffen Felsen, die scheinbar in der Luft schweben, zeigt sich das Land von einer ganz anderen Seite – wild, grün und geheimnisvoll. Hier entdeckt man stille Seen, in denen Pelikane ihre Kreise ziehen, uralte Dörfer aus Stein und Wege, die noch nicht von Touristenströmen erobert wurden.
Im Folgenden haben wir euch einige unserer liebsten Naturorte und Ausflugsziele zusammengestellt – perfekt für alle, die das Ursprüngliche suchen und sich ein kleines Abenteuer in Nordgriechenland gönnen möchten. 

POZAR

Etwa 45 Minuten von Edessa entfernt liegen die Pozar-Thermalquellen – einer der bekanntesten Ausflugsorte der Region. Im Sommer ist hier einiges los, denn die natürlichen Becken mit warmem, mineralhaltigem Wasser sind ein beliebtes Ziel für Einheimische und Besucher.
Wer es etwas ruhiger mag, kann abseits der Hauptbecken kleine Pfade entlangwandern. Dort gibt es versteckte Wasserfälle und natürliche Pools, in die man an heißen Tagen einfach reinspringen kann – perfekte Abkühlung mitten in der Natur.
Und wer nach dem Baden Hunger bekommt, wird in Pozar und den umliegenden Dörfern mehr als fündig: Hier kann man unfassbar gut essen – von frisch gegrilltem Fleisch über deftige Eintöpfe bis zu regionalen Spezialitäten, oft mit Zutaten direkt aus der Umgebung. Besonders rund um Loutra Pozar oder im nahegelegenen Dorf Norma findet man viele kleine Tavernen, die noch richtig traditionell kochen.
Pozar ist ungefähr 45 Minuten mit dem Auto von Edessa entfernt.

SKRA

Wer es wildromantisch mag, sollte sich Skra nicht entgehen lassen: Etwa 1,5 bis 2 Stunden nördlich von Edessa versteckt sich ein kleines Naturwunder inmitten dichter Wälder – mit smaragdgrünen Wasserbecken, moosbewachsenen Felsen und einem rauschenden Wasserfall.
Ein schmaler Pfad führt durch die Bäume zu einer Art „Blauer Lagune“ – ein natürlicher Pool, in dem man baden kann, wenn genug Wasser da ist. Das Wasser ist eiskalt, aber unfassbar klar. Perfekt für alle, die ein bisschen Abenteuer suchen. Infrastruktur gibt es kaum, also Badesachen, Wasser und festes Schuhwerk nicht vergessen!
Skra ist ca. 1,5 Stunden von Edessa entfernt.

NYMFAIO

Hoch oben im Westen, auf rund 1.350 Metern, liegt Nymfaio – ein Dorf wie aus dem Bilderbuch. Steinhäuser, blumengeschmückte Fenster, kopfsteingepflasterte Gassen – hier weht noch der Hauch des alten Makedoniens. Früher war Nymfaio bekannt für seine Gold- und Silberschmiedekunst und seinen regen Handel mit Mitteleuropa – heute lebt das Dorf von Gästen, die Ruhe und echte Atmosphäre suchen.
Besonders im Sommer ist Nymfaio ein Traum: kühl, grün, ruhig. Ideal zum Abschalten. Und: Gleich außerhalb liegt das Bärenreservat von Arcturos – ein geschütztes Waldgebiet, in dem gerettete Braunbären leben, viele von ihnen ehemalige Zirkus- oder Kettenbären. Hier finden sie ein sicheres Zuhause, umgeben von Buchenwald, und Besucher erfahren Spannendes über Tierschutz und Wiederansiedlung.
In den kleinen Tavernen serviert man regionale Küche – deftige Eintöpfe, lokale Fleischgerichte, Gemüse aus dem Umland und gelegentlich Fisch aus den nahen Seen, etwa Grivadi oder Forelle. Auch saisonal gesammelte Waldpilze stehen manchmal auf der Karte. Und die Aussicht? Einfach nur weit.
Die Entfernung von Edessa beträgt ca. 1 Stunde.

PRESPA

Ganz im Norden Griechenlands, an der Grenze zu Nordmazedonien und Albanien, liegen die Prespa-Seen – zwei große, klare Seen inmitten einer eindrucksvollen Berglandschaft. Trotz der Höhenlage von rund 850 Metern ist es kein Hochgebirge im klassischen Sinn, doch die Umgebung wirkt alpin, mit kühler Luft, steilen Hängen und stillen Dörfern.
Zwischen Schilf, Bergen und kleinen Weilern leben hier Pelikane, Kormorane und viele andere seltene Wasservögel. Die Insel Agios Achillios, über einen schmalen Steg erreichbar, beherbergt die Ruinen byzantinischer Kirchen – und nur wenige Häuser.
Für Wanderer, Vogelbeobachter und Naturliebhaber ist Prespa ein stilles Paradies. Es gibt einfache Pensionen, ein kleines Besucherzentrum – und eine Atmosphäre, wie man sie kaum noch findet.
Wer hier ist, sollte unbedingt die lokalen Prespa-Bohnen probieren oder mitnehmen – sie gelten als die besten Griechenlands.
Der Prespa-See ist von Edessa aus in etwa 1:45 Stunden bis 3 Stunden zu erreichen, je nach Ziel und Route.

METEORA

Fast unwirklich ragen sie aus der Ebene: riesige Sandsteinfelsen, auf deren Spitzen jahrhundertealte Klöster thronen. Meteora gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe – und war sogar Namensgeber für das gleichnamige Linkin-Park-Album.
Sechs Klöster sind noch aktiv, einige kann man besichtigen – mit spektakulären Aussichten, uralten Fresken und einer Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert reicht. Der Aufstieg über Stufen lohnt sich doppelt: für die Atmosphäre und den Blick über das ganze Tal.
Zwischen den Felsen verlaufen Wanderwege und alte Pfade – ideal für alle, die Meteora auch abseits der Klöster entdecken wollen. Und drumherum gibt es kleine Dörfer wie Kastraki, wo man gut essen und übernachten kann. Wer den Sonnenuntergang hier erlebt, versteht, warum Meteora so oft als Ort zwischen Himmel und Erde beschrieben wird.
Meteora ist ca. 2:45 Stunden von Edessa entfernt.